#Über „Trümmerfrauen“

Hinweis: Beiträge mit dem #-Zeichen am Anfang liefern jeweils einen Schreibimpuls – dies ist ein Beispiel für einen Schreibimpuls, schauen Sie auch einfach nach den weiteren Impulsen …

Haben Sie die Trümmerfrauen noch selbst erlebt? Oder gehörten Sie noch dazu? Vielleicht nicht jeder mehr diesen Begriff, daher kurz zur Erklärung: Nach Hitlers zerstörerischem Angriffskrieg lag am Ende halb Deutschland in Trümmern – nicht nur Häuser waren durch die Luftangriffe zerstört, auch Fabriken und öffentliche Gebäude waren eingestürzt und bildeten Haufen an Schutt, Steinen und zusammengestürzten Gebäudeteilen. Sehr viele Männer waren gefallen oder noch nicht aus Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt, es gab daher mehr Frauen als Männer im leistungsfähigen Alter.

In vielen Städten wurden die Trümmerarbeiten von den Besatzungsmächten koordiniert, teilweise wurden die Frauen (und auch arbeitsfähige Männer) zwangsverpflichtet, teilweise wurden Grundstücke auch in eigener Initiative von Trümmern befreit.

Mit Spitzhaken wurden die Mauerreste in Einzelteile zerlegt, die Ziegel- oder Backsteine wurden dann in der Arbeiterkette von der Gebäuderuine zum Straßenrand weitergereicht, wo sie dann einzeln in Handarbeit mit einem Hammer (oder ähnlichem Werkzeug) von Verputz, Mörtelresten und Speis befreit und aufgestapelt wurden. Die Steine wurden später wiederverwendet, ebenso wie noch funktionsfähige Balken, Herde, Waschbecken etc. Was komplett zerstört war sowie der übrige Schutt wurde separat gelagert und in Schub- und Handkarren, mit Pferdewagen und noch erhaltenen LKW sowie (in größeren Städten) mit notdürftig aufgestellten Feldeisenbahnen aus der Stadt geschafft. Oftmals wurden die Reste genutzt, um Bombenkrater aufzufüllen oder neue Straßen zu bauen. Was gar nicht mehr verwertbar war, wurde außerhalb der Stadt in großen Deponien vergraben.

Die Zeit der Trümmerfrauen und ihrer Arbeit ging kurz nach dem Kriegsende 1945 und währte mehrere Jahre, ehe die Arbeiten auf öffentlichen Flächen beendet waren. Auf privaten Grundstücken lagen teilweise noch bis in die 1950er Jahre die Trümmer der Häuser herum.

#Schreibimpuls:

Wie war das in Ihrer Kinderzeit? Haben Sie die Arbeit der Trümmerfrauen noch selbst miterlebt? Oder hatten Sie als Kind noch selbst angepackt? Wenn Sie später geboren sind: Haben Sie in Erzählungen in der Familie von dieser Zeit gehört? War Ihre Mutter oder eine Großmutter unter den Trümmerfrauen? Was ist Ihnen von den Erzählungen noch im Gedächtnis geblieben?

Schreiben Sie auf, was Ihnen in den Sinn kommt – vielleicht gelingt es Ihnen mit Ihren Erinnerungen, den Trümmerfrauen von damals ein kleines erzählerisches Denkmal zu setzen.

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