#Welches war denn Ihr schlimmster Streich?

Hinweis: Beiträge mit dem #-Zeichen am Anfang liefern jeweils einen Schreibimpuls – dies ist ein Beispiel für einen Schreibimpuls, schauen Sie auch einfach nach den weiteren Impulsen …

Bestimmt kennen Sie die Streiche in Wilhelm Buschs Lausbubengeschichte „Max und Moritz“ – natürlich ist es der Klassiker der Kinderliteratur, wenn es um schlimme Streiche geht!

Ach, was muß man oft von bösen
Kindern hören oder lesen!
Wie zum Beispiel hier von diesen,
Welche Max und Moritz hießen;

Erinnern Sie sich noch an die einzelnen Streiche? Gleich im ersten Streich geht es gegen die arme Witwe Bolte, ihre Hühner und den Hahn:

Hahn und Hühner schlucken munter
Jedes ein Stück Brot hinunter;
Aber als sie sich besinnen,
Konnte keines recht von hinnen.

In die Kreuz und in die Quer
Reißen sie sich hin und her,
Flattern auf und in die Höh’,
Ach herrje, herrjemine!

Ach, sie bleiben an dem langen,
Dürren Ast des Baumes hangen,
Und ihr Hals wird lang und länger,
Ihr Gesang wird bang und bänger.

Im zweiten Streich erdreisten sich die zwei bösen Buben, vom Dach aus mit einer Angel die Hühner und den Hahn vom Ofen zu stehlen, während die Witwe Bolte unten im Keller etwas holt. Die zwei Unholde haben Glück, denn die Witwe verdächtigt ihren Spitz, alle Hühner vertilgt zu haben: der Hund ist es, der die Prügel einkassiert.

Im dritten Streich geht es gegen den armen Schneidermeister Böck, dessen Haus an einem Bach steht, über den ein hölzerner Steg führt. Was machen die beiden bösen Buben? Sie sägen das Holz an und spielen dem armen Meister Böck einen schlimmen Streich:

Max und Moritz, gar nicht träge,
Sägen heimlich mit der Säge,
Ritzeratze! voller Tücke,
In die Brücke eine Lücke. –
Als nun diese Tat vorbei,
Hört man plötzlich ein Geschrei:

»He, heraus! Du Ziegen-Böck!
Schneider, Schneider, meck, meck, meck!« –
Alles konnte Böck ertragen,
Ohne nur ein Wort zu sagen;
Aber wenn er dies erfuhr,
Ging’s ihm wider die Natur.

Schnelle springt er mit der Elle
Über seines Hauses Schwelle,
Denn schon wieder ihm zum Schreck
Tönt ein lautes: »Meck, meck, meck!!«

Und schon ist er auf der Brücke,
Kracks! Die Brücke bricht in Stücke;
Wieder tönt es: »Meck, meck, meck!«
Plumps! Da ist der Schneider weg!

Im vierten Streich geht es gegen den Lehrer Lämpel – die ersten Verse hier zählen zu den berühmten geflügelten Worten:

Also lautet ein Beschluß,
Daß der Mensch was lernen muß.

Dem armen Lämpel wird übel mitgespielt, die bösen Buben stopfen ihm Flintenpulver in die Tabakspfeife und als er sich sein Pfeifchen anzündet, kommt es zu einer gewaltigen Explosion und alles fliegt umher oder geht entzwei. Glücklicherweise bleibt Lämpel am Leben. Und glücklicherweise heilen die Wunden ab:

Mit der Zeit wird alles heil,
Nur die Pfeife hat ihr Teil.

Im fünften Streich schütteln die zwei Jungen haufenweise Maikäfer von eine Baum (heute gibt es leider kaum noch Maikäfer) und stecken diese dem Onkel Fritz unter die Bettdecke. Als dieser schlafen geht, werden die Tierchen munter:

Doch die Käfer, kritze, kratze!
Kommen schnell aus der Matratze.
Schon faßt einer, der voran,
Onkel Fritzens Nase an.

Onkel Fritz gerät in Panik, hüpft aus dem Bett und wehrt sich gegen die Überzahl der Maikäfer, indem er sie nach und nach alle totschlägt. Am Ende kann er in Ruhe schlafen.

Im sechsten Streich wollen die zwei Missetäter beim Bäcker leckere Zuckersachen stehlen und lassen sich zu diesem Zweck durch den Schornstein nach unten fallen, wo sie rußschwarz ankommen, aber gleich in die Mehlkiste fallen und weiß wie Kreide heraussteigen. Als sie auf einen Stuhl steigen, um Brezeln zu stehlen, kracht dieser entzwei und sie fallen in eine große Teigschüssel. Der Bäcker entdeckt die Eindringlinge, wälzt sie in Brotteig und schiebt sie in den Ofen. Aber das macht ihnen gar nichts,

Jeder denkt, die sind perdü!
Aber nein! – Noch leben sie!
Knusper, knasper! – wie zwei Mäuse
Fressen sie durch das Gehäuse;
Und der Meister Bäcker schrie:
»Ach herrje! Da laufen sie!«

Nach all diesen Streichen folgt am Ende der siebte und letzte Streich: dem Bauern Mecke schneiden sie Löcher in die Säcke, so dass das Korn herausrieselt, als die Säcke fortgetragen werden. Voller Zorn packt Bauer Mecke die zwei Buben in den Sack und bringt sie zur Mühle. Dort werden sie in den Trichter geschüttet und fein säuberlich vermahlen.

Rickeracke! Richeracke!
Geht die Mühle mit Geknacke.

Und damit enden die bösen Streiche von Max und Moritz:

Hier kann man sie noch erblicken,
Fein geschroten und in Stücken

Doch sogleich verzehret sie
Meister Müllers Federvieh.

Als sich das Ende herumspricht, ist niemand traurig oder bestürzt, weder Witwe Bolte noch die anderen:
Kurz, im ganzen Ort herum
Ging ein freudiges Gebrumm:
»Gott sei Dank! Nun ist’s vorbei
Mit der Übeltäterei!«

Übrigens sind hier nur einige Ausschnitte, wer die ganze Geschichte nachlesen möchte, findet sie unter anderem auf der Seite hier

#Schreibimpuls:

Natürlich sind nicht alle Streiche so schlimm wie bei Max und Moritz. Aber vielleicht kommt Ihnen der eine oder andere Streich in den Sinn, den Sie anderen Menschen gespielt haben. Was für Streiche waren das? Ist immer alles ans Tageslicht gekommen? Wie haben Ihre Eltern reagiert? Und was ist eigentlich Ihr schlimmster Streich gewesen?

Und falls Sie ein ganz braves Kind waren und nie Streiche gespielt haben, so gab es vielleicht einen Bruder, eine Schwester oder jemand anderes in Familie oder Nachbarschaft, der einen schlimmen Streich ausgeheckt hat – erzählen Sie einfach, was Sie in dieser Hinsicht alles miterlebt haben …

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