Wann ist eigentlich die richtige Zeit oder das richtige Alter, um an die Biografiearbeit zu gehen? Klar ist: Sie sollten nicht zu lange warten, denn irgendwann kommt ein Zeitpunkt, an dem die Energie nachlässt und das Gedächtnis nicht mehr so fit ist. Aus meiner Beobachtung sind nur noch wenige Menschen jenseits der 80 noch frisch und fit genug.
Auf der anderen Seite ist es schwierig mit der Biografiearbeit zu starten, solange man mit beiden Beinen im Berufsleben steht. Denn eines ist klar: die Biografiearbeit nimmt durchaus Zeit in Anspruch. Die wenigsten Menschen können sich hinsetzen und einfach drauflos schreiben. Stattdessen braucht es ja auch Vorbereitungszeit: Die alten Fotoalben durchblättern, erste Notizen machen, welche Menschen früher wichtig waren, an die man schon lange nicht mehr gedacht hat. Nach den alten Fotoalben fängt man an, nach anderen Erinnerungsstücken zu schauen und hier auch schon die wichtigsten Ereignisse in Stichpunkten festzuhalten. Und so weiter. Wer noch voll berufstätig ist, kann durchaus schon einiges erreichen, indem abends und an den Wochenenden das erste Material gesammelt und die ersten Notizen gemacht werden. Wer mag und die Zeit hat, kann und darf also noch vor der Rente mit der Biografiearbeit beginnen.
Aus meiner Beobachtung ist das aber auch noch nicht so häufig der Fall. Wer frisch in Rente geht, möchte die gewonnene freie Zeit eher nutzen, um unterwegs zu sein oder anderen Freizeitaktivitäten nachzugehen. Aber wenn man sich der magischen Zahl 70 nähert oder gar schon die 75 vor Augen hat, sollte tatsächlich einmal überlegen, ob es nicht langsam an der Zeit wäre, die eigene Biografie oder vielleicht auch die etwas größere Familiengeschichte auf den Terminplan zu setzen.
Ein Trick könnte sein, den Starttermin direkt mit Datum und vielleicht auch Uhrzeit in den Kalender einzutragen. Und am besten gleich noch weitere Zeiten im Kalender reservieren. Vielleicht hilft das, um vom Planen ins Tun zu kommen …